Universitäten und Fachhochschulen bieten das Fach Wirtschaftspsychologie oder entsprechende Schwerpunkte (in einem Psychologie- oder Wirtschaftsstudium) an. Gerade die Studienangebote an Universitäten sind durch ihren wissenschaftlichen Schwerpunkt geprägt, wobei Praxiserfahrung durch Praktika dringend angeraten wird. Wenn Du einen Studiengang suchst, der praxisnäher gestaltet ist, solltest Du Dir die dualen Studiengänge Wirtschaftspsychologie einiger Privathochschulen anschauen. Ein dualer Studiengang beinhaltet einen nahezu gleichen Anteil an Theorie und Praxis. Einen Teil der Zeit verbringt der Student im Partnerunternehmen, den anderen Teil an der Hochschule. Angehende Wirtschaftspsychologen finden zum Beispiel Partnerunternehmen im Umfeld von Unternehmensberatungen, Marktforschungsinstituten, oder in Personalabteilungen großer Unternehmen. Sie können bereits während des Studiums gute Netzwerke aufbauen und sich in der Praxis bewähren. Allerdings ist ein Student im dualen Studium auch Arbeitnehmer, was zum Beispiel bedeutet, dass nur eine begrenzte Anzahl von Urlaubstagen zur Verfügung steht. Hier erfährst Du alles über die Besonderheiten eines dualen Studiums sowie eine Abwägung möglicher Vor- und Nachteile.
Zusammenarbeit mit einem Praxisunternehmen
Das wesentliche Merkmal eines dualen Studiums ist die Zusammenarbeit mit einem Praxisunternehmen. Der Studierende muss ein Partnerunternehmen finden. Mit diesem Unternehmen schließt er einen Vertrag, der unter anderem die Studienfinanzierung, die Arbeitszeiten und den Urlaubsanspruch regelt. Manchmal haben die Hochschulen einen festen Pool an Partnerunternehmen an die die Studierenden vermittelt werden. In anderen Fällen ist eine große Portion Eigeninitiative gefragt: Studierende müssen sich selbst einen Betrieb als Partner für das Studium suchen. In den meisten Fällen übernimmt der Partnerbetrieb die Studiengebühren. Manchmal zahlt der Betrieb zusätzlich eine Aufwandsentschädigung, deren Höhe ausgehandelt werden muss. Der Studierende hat Anspruch auf den gesetzlich garantierten Mindest-Urlaubsanspruch. Im Gegenzug arbeitet der Studierende meist Teilzeit im Partnerunternehmen, grob 40 Stunden im Monat müssen dafür eingeplant werden.
Bewerbung zum dualen Studium
Wer sich für ein duales Studium an einer privaten Hochschule bewirbt, muss in der Regel eine komplette Bewerbung wie für eine Arbeitsstelle einreichen, sprich Lebenslauf, Zeugnisse und ein Motivationsschreiben. Viele Hochschulen legen besonderen Wert auf das Motivationsschreiben. Neben der schriftlichen Bewerbung müssen viele Bewerber einen Aufnahmetest bestehen. In solch einem Test werden oft Mathematikkenntnisse sowie Englischkenntnisse geprüft. Da es oft mehr Interessenten als Plätze gibt, können die Hochschulen eine Auswahl treffen. Deshalb ist es wichtig, ein hieb- und stichfestes Anschreiben zu verfassen und den Test zu bestehen.
Vorteile eines dualen Studienganges
Mögliche Vorteile eines dualen Studiums, die auch für Studierende des Faches Wirtschaftspsychologie relevant sind:
- Es gibt ausgewiesene und eigens konzipierte Studiengänge Wirtschaftspsychologie.
- Einige Studiengänge sind berufsbegleitend und sogar online möglich.
- Studierende eines dualen Studienganges sammeln im Vergleich zu Studierenden anderer Studiengänge mehr Praxiserfahrung.
- In vielen Fällen übernehmen die Partnerbetriebe die Studiengebühren.
- Oft erhält der Studierende vom Partnerbetrieb eine Aufwandsentschädigung.
- Oftmals kleine Lerngruppen an der privaten Hochschule.
- Zugang ohne Numerus Clausus möglich.
- Manchmal Zugang ohne Abitur möglich.
Nachteile eines dualen Studienganges
Folgende Nachteile können ein Studium der Wirtschaftspsychologie im dualen Studiengang mit sich bringen:
- Nicht immer wird bis zum Semesterbeginn ein Partnerunternehmen gefunden.
- Nicht immer besteht die Durchlässigkeit für einen weiterführenden Master an einer anderen Hochschule.
- Bei einem Studienabbruch kann es passieren, dass der Studierende die Gebühren an das Partnerunternehmen erstatten muss. Dies ist selten der Fall und muss entsprechend vertraglich geregelt sein.
- Der Studierende muss sehr belastbar sein, da er während des Studiums in der Regel nur wenig Urlaub hat.
- Es ist oftmals wenig Zeit für einen Nebenjob vorhanden.