Wie viel Du als Wirtschaftspsychologe verdienen kannst und wie Dein Karriereweg verläuft, hängt stark von der Branche und der Tätigkeit ab. Außerdem macht es einen Unterschied, ob Du freiberuflich arbeitest oder bei einem Unternehmen fest angestellt bist. Generell lässt sich sagen, dass die Verdienstmöglichkeiten für diese Gruppe der Akademiker durchaus attraktiv sind. Wichtig bleiben die Bereitschaft zur regelmäßigen Weiterbildung und das aktive Netzwerken.
Der Berufs-Einstieg als Wirtschaftspsychologe
Wie bei vielen anderen Akademikern läuft der Berufseinstieg auch für Wirtschaftspsychologen nicht immer sofort geradlinig. Experten sprechen deshalb auch von einer Suchphase, die bis zu drei Jahre dauern kann. In dieser Phase macht der Absolvent mehrere Praktika oder er probiert sich in befristeten Arbeitsverhältnissen aus. Vielleicht schiebt er parallel auch schon freiberufliche Projekte an. Aber manchmal gelingt auch sofort der Direkteinstieg. Wie die Staufenbiel-Studie "Job Trends Deutschland 2016" zeigt, sind Wirtschaftswissenschaftler immer noch am stärksten auf dem Arbeitsmarkt gefragt und als Wirtschaftspsychologe hast Du in Deinem Studium einen beachtlichen Anteil an wirtschaftswissenschaftlichen Inhalten. Die Einstiegsgehälter für Wirtschaftspsychologen liegen laut karista.de ungefähr bei 2500 Euro brutto. Wer einige Jahre Berufserfahrung vorweist, kann zwischen 3500 und 5000 Euro brutto im Monat verdienen. Die Spitzenverdiener unter den Wirtschaftspsychologen kommen auf 10.000 Euro brutto monatlich. Diese Angaben beziehen sich auf angestellte Wirtschaftspsychologen.
Tätigkeit als Freiberufler
Wirtschaftspsychologen arbeiten nicht selten freiberuflich, gerade wenn sie im Bereich Training/Coaching unterwegs sind. Als Freiberufler errechnen sich die Einnahmen nach Tages- oder Stundensätzen. Wie hoch das Honorar letztlich ausfällt, hängt vom Verhandlungsgeschick und der Reputation des Selbstständigen ab. Die Tagessätze für Trainer liegen bei anfangs 250 Euro und können bis zu 1000 Euro steigen. Coaches berechnen oft Stundenpauschalen und bewegen sich zwischen 100 und 150 Euro pro Stunde. Freiberufler müssen mit schwankenden Einnahmen rechnen und ständig neue Aufträge akquirieren, während Angestellte eine bessere Planbarkeit haben. Auf der anderen Seite genießen freiberufliche Wirtschaftspsychologen mehr Entscheidungsfreiheiten im Hinblick auf Arbeitsinhalte oder Arbeitszeiten. Gerade für Freiberufler, aber auch für angestellte Wirtschaftspsychologen ist das Netzwerken wichtig. Dazu bieten sich Plattformen im Internet wie zum Beispiel XING.de an.
Expertenkarriere oder Führungskarriere
Wenn es darum geht, als Wirtschaftspsychologe Karriere zu machen und in höhere Positionen aufzusteigen, unterscheiden Fachleute zwischen Expertenkarriere und Führungskarriere. Du kannst zum Beispiel die Strategie verfolgen, Dich zum Fachmann/zur Fachfrau für eine ganz bestimmte Fragestellung zu qualifizieren. Zum Beispiel eignest Du Dir Fachwissen zum Thema eignungsdiagnostische Fragen an und präsentierst Dich als Fachmann oder Fachfrau in diesem Bereich. Der andere Weg wäre die klassische "Linienkarriere". Du bewährst Dich kontinuierlich auf einer Position und arbeitest darauf hin, eine Funktion auf einer höheren Ebene zu besetzen. Diese Strategie ist oftmals bei Menschen anzutreffen, die in Großunternehmen tätig sind.
Weiterbildung nutzen
Psychologen gelten als eine sehr fortbildungsfreudige Berufsgruppe. Gerade Wirtschaftspsychologen können ihre Weiterbildungspfade frei gestalten. Je nach Erfordernissen des Arbeitsmarktes empfehlen Fachleute, allen Wirtschaftspsychologen regelmäßige Fortbildungsangebote zu nutzen, um am Ball zu bleiben und bestimmte Zertifizierungen vorweisen zu können. Auf der Seite www.psychologenakademie.de finden Interessierte eine breite Palette an Kursen. Da werden zum Beispiel Seminare wie "Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen" oder "Mit dem komm ich nicht klar – Umgang mit schwierigen Typen" angeboten, die für Wirtschaftspsychologen sehr interessant sind.
Bessere Gehaltsaussichten mit dem Master
Wie die Staufenbiel-Studie "Job Trends Deutschland 2016" zeigt, gaben 45 Prozent der Unternehmen an, Master-Absolventen höhere Gehälter zu zahlen als Bachelor-Absolventen. Das trifft natürlich nicht immer auf jede Anstellung in jeder Branche zu und hängt zudem vom Verhandlungsgeschick des Bewerbers ab. Generell lässt sich jedoch sagen, dass es sich lohnt, nach dem Bachelor-Abschluss direkt einen Master aufzusatteln. Alternativ kannst Du erst einmal einige Jahre Berufserfahrung sammeln und dann einen Masterstudiengang suchen, der fachlich zu Deiner bisherigen beruflichen Tätigkeit passt. Dabei ist es wichtig, rechtzeitig die Zugangsvoraussetzungen für den Master zu erfragen, da nicht jede Hochschule jeden Bachelor-Abschluss von einer anderen Hochschule anerkennt.