Der Ablauf eines Wirtschaftspsychologie-Studiums orientiert sich wie grundsätzlich alle Studiengänge in den meisten europäischen Ländern am "Bologna-Prozess". Dieser Prozess begann Ende der 1990er Jahre damit, Studiengänge europaweit anzugleichen, so dass überall die Abschlüsse Bachelor und Master verbindlich wurden. Der Bachelorabschluss stellt dabei den ersten berufsqualifizierenden Abschluss dar. Ein Masterstudiengang dient der Vertiefung und ist gleichzeitig Voraussetzung für einen Doktortitel. Die inhaltlichen Schwerpunkte und Abläufe eines Wirtschaftspsychologie-Studiums hängen stark von der jeweiligen Hochschule ab und welche Studienordnung diese für den Studiengang vorschreibt.
Das Wirtschaftspsychologie-Studium im Bachelorstudiengang
Wenn Du Dich für ein Wirtschaftspsychologie-Studium einschreibst, wirst Du als Erstes einen Bachelorstudiengang absolvieren. Dieses berufsqualifizierende Erststudium dauert in der Regel sechs bis acht Semester. Wenn Du nach erfolgreicher Bewerbung einen Studienplatz bekommen hast und Dein erstes Semester startest, wirst Du zunächst eine Einführungswoche oder Einführungstage haben. In dieser Zeit zeigen Dir ältere Semester Deine Hochschule und erklären Dir, was in den ersten Semestern passieren wird. Sie zeigen Dir, welche Seminare Du als Erstes belegen solltest und wie Du Dich dafür einschreibst. Nach der ersten Orientierungswoche geht dann der reguläre Studienbetrieb los. Im Bachelorstudiengang bekommst Du folgende Kenntnisse vermittelt:
Wissenschaftliche Grundlagen
Methodenkompetenz
Berufsbezogene Qualifikationen
Je nach Hochschule hast Du verschiedene Möglichkeiten, Nebenfächer zu wählen und Schwerpunkte zu bilden. Diese Fragen klärst Du am besten vorab bei der Studienberatung.
Du belegst entsprechende Lehrveranstaltungen, die mit einer Klausur und/oder einer Hausarbeit abschließen. Dafür bekommst Du bestimmte "Creditpoints". Für jedes Fach gibt es eine bestimmte Punktzahl, die erreicht werden muss. In der Orientierungswoche kannst Du offene Fragen zu den Credits stellen. Jedes Semester schließt mit der vorlesungsfreien Zeit, den Semesterfreien ab. In dieser Zeit kannst Du Deine Hausarbeiten schreiben oder erste Praktika absolvieren. Empfehlenswert, aber nicht unbedingt Pflicht ist ein Auslandssemester. Informiere Dich über Partnerhochschulen Deiner Hochschule und über die Studieninhalte dort. Wichtig ist, dass die Leistungen, die Du an einer ausländischen Hochschule erbringst, an Deiner Hochschule anerkannt werden.
Abschluss nach dem Bachelorstudiengang
Wenn Du nach zirka acht Semestern alle Prüfungen bestanden und die notwendigen Punkte gesammelt hast, wirst Du zur Abschlussprüfung zugelassen. Dann ist es an der Zeit, Deine Bachelorarbeit zu verfassen. Diese kannst Du entweder anwendungsorientiert in Kooperation mit einem Betrieb verfassen oder forschungsorientiert in enger Zusammenarbeit mit dem betreuenden Hochschullehrer. Wenn Du diese Arbeit erfolgreich abschließt und auch die Abschlussprüfungen bestanden hast, hast Du Deinen Bachelor in der Tasche.
Der Bachelorstudiengang im dualen Studium
Der oben skizzierte Ablauf des Bachelorstudienganges bezieht sich auf ein Studium an einer Universität oder Fachhochschule. Wenn Du Wirtschaftspsychologie im dualen Studiengang an einer privaten Hochschule studierst, gestaltet sich der Ablauf etwas anders. Da Du an ein Partnerunternehmen gebunden bist, arbeitest Du die Hälfte der Studienzeit im Unternehmen. Du hast keine lange vorlesungsfreie Zeit wie an der Universität. In den „Semesterferien“ werden meist die Klausuren geschrieben. Außerdem arbeitest Du weiterhin im Unternehmen. Über das Jahr verteilt bekommst Du lediglich den gesetzlich vorgeschriebenen Mindesturlaub. Das musst Du bedenken, wenn Du ein duales Studium aufnehmen möchtest. Ansonsten sammelst Du wie an der Universität oder Fachhochschule Deine Creditpoints durch Klausuren oder Hausarbeiten. Deine Bachelorarbeit wirst Du im dualen Studiengang in enger Absprache mit Deinem Partnerunternehmen verfassen.
Das Wirtschaftspsychologie-Studium im Masterstudiengang
Wenn Du Dich nach erfolgreichem Bachelorabschluss direkt weiter qualifizieren oder nach ein paar Jahren im Job das Studium wieder aufnehmen möchtest, kannst Du einen Wirtschaftspsychologie-Masterstudiengang wählen. Ein Masterstudiengang dauert in der Regel zwei bis vier Semester und dient der Vertiefung des Grundlagenwissens. Ein Masterstudiengang kann abhängig von der jeweiligen Hochschule entweder stärker forschungsorientiert oder vermehrt anwendungsorientiert sein. Ein Masterstudium endet mit der Masterarbeit, die umfangreicher ausfällt als eine Bachelorarbeit. Wenn Du mit dem Gedanken spielst, später einen Master zu machen, informiere Dich genau über die Zulassungsvoraussetzungen! Nicht jeder Bachelorabschluss qualifiziert den Studierenden für jeden Masterstudiengang. Jeder Masterstudiengang hat andere Schwerpunkte und setzt dementsprechend andere Grundlagen aus dem Bachelorstudiengang voraus. Informiere Dich rechtzeitig bei der Studienberatung der Hochschule, die Deinen gewünschten Masterstudiengang anbietet.